Die digitale Gesellschaft ist Realität, ebenso wie der Hass im Netz und die gezielte Desinformation. Immer öfter treten Internetnutzer*innen in Erscheinung, die sich wenig einfühlsam und zum Teil destruktiv verhalten, indem sie Diskussionen im Netz mit Hass und Aggression vergiften - inhaltlich immer wieder angetrieben und/oder argumentativ unterfüttert durch Falschnachrichten und/oder ideologisiert durch Verschwörungserzählungen.
Die Grimme-Akademie engagiert sich durch Vorträge und Workshops zum Thema „Wie umgehen mit Online Hate Speech, Fake News oder Verschwörungserzählungen?“ auf zahlreichen Veranstaltungen. Psychologische Coachings für Menschen, die beruflich mit Hassrede konfrontiert sind, ergänzen das Angebot.
Wenn Sie eine Veranstaltung oder einen eigenfinanzierten Workshop zum Thema „Hate Speech“, „Fake News“ oder „Verschwörungserzählungen“ organisieren möchten, vermitteln wir Ihnen gerne unsere Referent*innen und qualifizierten Trainer*innen für ihre Teilnehmer*innen, sowie für Angebote in der schulischen oder außerschulischen Bildungsarbeit.
Die Covid-19-Pandemie hat die Verbreitung von Verschwörungserzählungen begünstigt. Gerade angesichts komplexer und kontrovers diskutierter Themen erscheinen fälschlich vereinfachte Erklärungsmuster vielen Menschen besonders verlockend, die über digitale Kanäle rasch an Reichweite gewinnen können. Studien zeigen, dass die Konfrontation mit negativen Inhalten im Netz gerade bei jugendlichen Zielgruppen Realität, für viele sogar ein Stück weit Normalität ist und Verschwörungserzählungen kein Randphänomen darstellen.
Es ist davon auszugehen, dass auch mit dem Zurückdrängen der Pandemie die bildungspraktische Auseinandersetzung mit diesem Thema relevant bleiben wird. Um Jugendliche und junge Erwachsene dazu zu befähigen, Verschwörungserzählungen zu erkennen und sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen, wurde 2021 im Auftrag des DVV in Kooperation mit der Grimme-Akademie die Modulbox „Politische Medienbildung für Jugendliche und junge Erwachse. Auf Verschwörungserzählungen reagieren“ entwickelt. Sie umfasst vielfältig einsetzbare Lernmaterialien sowie ein Kurskonzept, das einen Vorschlag für die Umsetzung im Rahmen von sechs Unterrichtseinheiten bereithält.
Wie schon die Modulbox „Politische Medienbildung für Jugendliche. Auf Hate Speech und Fake News reagieren“ und das dazugehörige Kurskonzept richtet sich die neue Modulbox zu Verschwörungserzählungen insbesondere, aber nicht ausschließlich an Multiplikator*innen, die mit jungen Zielgruppen arbeiten. Sie soll Fachkräften die Vorbereitung und Umsetzung von Angeboten in diesem Themenbereich erleichtern. Die Materialien sind individuell adaptierbar, können somit in unterschiedlichen Kursformaten und mit diversen Zielgruppen umgesetzt werden und sind hier kostenfrei herunter zu laden. ↪
Zwar sind die Begriffe Hate Speech und Fake News in aller Munde, aber wie lassen Sie sich vermitteln – vor allem mit Blick auf junge Zielgruppen? Ansätze vermittelt die Modulbox bzw. das Kurskonzept „Politische Medienbildung für Jugendliche. Auf Hate Speech und Fake News reagieren!“, den die Grimme-Akademie im Auftrag des DVV-Referats für Politische Jugendbildung (2018) entwickelt hat.
Ziel: Junge Zielgruppen für das Thema „Hate Speech und Fake News“ zu sensibilisieren, ihnen erste Handlungsstrategien zu vermitteln und durch eine kreative mediale Aufbereitung eine persönliche Auseinandersetzung zu ermöglichen. Neben der umfangreichen Modulbox wurde auch ein Konzept für sechs Unterrichtseinheiten à 45 Minuten entwickelt.
Modulbox und Kurskonzept „Politische Medienbildung für Jugendliche. Auf Hate Speech und Fake News reagieren!“ sind über die Webseite des DVV-Referats für Politische Jugendbildung kostenfrei herunter zu laden.↪ Darüber hinaus wurden vier Erklärclips produziert, welche Inhalte die Modulbox vorstellen und erklären, wie sie in der Politischen Jugendbildung eingesetzt werden können. Auch sie sind über die Webseite des DVV-Referats ↪ verfügbar.
„Desinformation in Kriegszeiten“ ist für Medienpädagog*innen in der Kinder- und Jugendbildung angesichts des Kriegs in der Ukraine ein Top-Thema. Das gilt für die Arbeit mit jungen Zielgruppen allgemein, aber auch für Geflüchtete aus der Ukraine und junge Menschen mit ukrainischen oder russischen Wurzeln. Sie verfolgen das Kriegsgeschehen mit großem Interesse, wissen aber Informationen – insbesondere in Sozialen Medien – oft nicht richtig einzuordnen. Speziell zu diesem Thema stellt der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) nun die Kursmaterialien „Krieg und Medien. Zum Umgang mit Desinformation und (Kriegs-)Propaganda“ zur Verfügung, die gemeinsam mit der Grimme-Akademie entwickelt wurde. Ergänzend zu der Modulbox „Politische Medienbildung für Jugendliche. Auf Hate Speech und Fake News reagieren“ wird eine Auswahl an Informationen, Methoden und Umsetzungsvorschlägen für die konkrete Anwendung in der medienpädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen an Volkshochschulen und weiteren außerschulischen Bildungseinrichtungen geboten. Die Kursmaterialien sind hier kostenfrei herunter zu laden. ↪
EU-Projekt BRICkS - Building Respect on the Internet by Combating Hate Speech
Erfahrungen und Expertise sammelte die Grimme-Akademie bereits im europäischen Projekt „BRICkS“ (Building Respect On The Internet By Combating Hate Speech), welches 2014–2016 mit vier europäischen Partnerinstitutionen umgesetzt wurde. Gemeinsam mit Social-Media-Expert*innen und Medienpädagog*innen wurden Trainingsmodule und Hilfsmittel entwickelt, die als praktische Materialien in der schulischen und außerschulischen Jugendarbeit genutzt werden können. Die Materialien wurden 2016 in ca. 200 Stunden Workshops an deutschen Schulen erprobt.
Die zugrundeliegenden Informationen und erprobten Module stehen allen Interessierten in Form eines Methodenkoffers (ZIP) kostenlos online zur Verfügung.
Die Beschäftigung der Grimme-Akademie mit Hate Speech und Fake News wird stetig in zahlreichen Fachartikel und anderen Veröffentlichungen reflektiert, etwa in einem Beitrag zu „Fake News und der Hass im Netz“ ↪ (2020) für das Mediendradar der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen e.V., in einem Artikel „Bewegtbildung denken“ ↪ der Bundeszentrale für politische Bildung (2019) oder in einem Beitrag ↪ für das Projekt „Freiheit und Internet“ (2017), welches mit dem Mitteln des Grimme-Forschungskolleg - als gemeinsame Institution der Universität zu Köln und des Grimme-Instituts – finanziert wurde.
Das gilt auch für den kostenlos herunterladbaren Band „Online Hate Speech - Perspektiven auf eine neue Form des Hasses“ (Herausgeber: Kai Kaspar/Lars Gräßer/Aycha Riffi) aus der Schriftenreihe zur digitalen Gesellschaft NRW (Band 4, 2017, kopaed).
Betrachtet werden Hassreden im Netz aus unterschiedlichsten Perspektiven. Mögliche Gegenstrategien und unterschiedliche Felder werden ebenso präsentiert und diskutiert – in Fachaufsätzen, Projektberichten und Interviews. Zu Wort kommen renommierte Expert*innen aus Medienbildung und -wirtschaft, aus Wissenschaft und Praxis, aus Initiativen und großen Einrichtungen.
Die Grimme-Akademie koordiniert auch die Beteiligung des Grimme-Instituts im Nationalen Komitee des No Hate Speech Movements Deutschland, darüber hinaus engagiert sich das Grimme-Institut im Rahmen der #NichtEgal Kampagne. Weitere Aktivitäten zum Thema sind geplant.
Aycha Riffi, Grimme Akademie
E-Mail: riffi@grimme-institut.de
Telefon: 02365 9189-45