Ein Kompetenz- und Qualifizierungsseminar zum Medienjournalismus für Nachwuchsjournalist*innen
In der Frage nach journalistischer Glaubwürdigkeit wird guter Medienjournalismus immer wichtiger, denn eine (selbst-)kritische Betrachtung der Medienangebote und Medienentwicklungen schafft Vertrauen. Medienjournalist*innen fragen, was schiefläuft und schauen dabei auf die Arbeit der Kolleg*innen. Aber welche medienjournalistischen Themen finden ihren Weg in die Öffentlichkeit und wer sind die Akteur*innen, die über die eigene Branche kritisch berichten?
Das dreitägige Seminar „Über Medien informieren“ bietet einen Überblick der wesentlichen Felder medienjournalistischen Arbeitens und vermittelt dabei Grundlagen über den Medienmarkt. Journalist*innen, die am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen, bekommen hier Einblicke in ausgewählte Formate und sammeln Kontakte in diesem besonderen Feld des Journalismus:
Referent*innen aus Hörfunk, TV, Print und Online stellen sich und ihre Formate vor und diskutieren mit den Teilnehmenden relevante Fragestellungen. Eine Exkursion zu RTL rundet das Programm ab. Das Interesse an einer aktiven Teilnahme im Seminar wird vorausgesetzt: In den Diskussionen, den Gesprächen mit den Gästen sowie in kurzen Übungsphasen.
Zielgruppe
Das Seminar richtet sich insbesondere an Nachwuchsjournalist*innen (Studierende, Volontär*innen, Berufseinsteiger*innen) mit Interesse an der Medienberichterstattung. Erste berufliche Erfahrungen (Praktika, Volontariat, freie Mitarbeit etc.) sollten vorhanden sein. Eine Altersbegrenzung besteht nicht. Bewerben können sich Interessierte, die sich einen Einblick über das Arbeitsfeld Medienjournalismus verschaffen möchten und Spaß an Gesprächen und Diskussionen mitbringen.
Bewerbungsverfahren
Die Grimme-Akademie schreibt das Seminar für maximal 15 Plätze aus.
Interessierte Bewerber*innen reichen bitte mit Beginn der Ausschreibung ein:
- ein kurzes Motivationsschreiben (max. 1 Seite)
- Angaben zur Person: Vita und Kontaktdaten
- schriftliche oder audiovisuelle Arbeitsproben (max. 3 Proben), die Aufschluss über Art und Qualität der bisherigen journalistischen Arbeiten geben
Die Auswahl und Zusagen übernimmt die Grimme-Akademie in Marl.
Das nächste Seminar "Über Medien informieren findet voraussichtlich im Juli 2025 statt.
Informationen
Grimme-Akademie
Stefan Schröer
Telefon: 02365 9189-45
E-Mail: akademie@grimme-institut.de
Mit freundlicher Unterstützung der
Das sagen Teilnehmer*innen über das Seminar
Melvin Schwertel
Melvin Schwertel ist freier Journalist und Moderator in Köln. Er arbeitet unter anderem für das Politikum bei WDR5 und den Deutschlandfunk, wo er gesellschaftspolitische Themen verständlich aufarbeitet. Außerdem studiert er Medienkulturwissenschaft und Philosophie an der Universität zu Köln. Im universitären Kontext leitet und moderiert er die Politiksendung des Studierendenradios.. Er war Teilnehmer des Seminars 2024.
„Immer mehr Menschen verlieren das Vertrauen in uns. Als junger Journalist bekommt man diese Tendenz häufig zu spüren. Hinzukommen die verschiedenen Krisen, die die Problematik verstärken. Das Seminar „Über Medien informieren 2024“ bietet eine Lösungsmöglichkeit an. Wenn wir uns und unsere Berichterstattung hinterfragen, schaffen wir nicht nur dringend notwendige Transparenz, sondern wir nehmen Menschen an die Hand. In dem Moment der Selbstkritik zeigen wir also, dass wir nicht nur austeilen können mit scharfer Kritik, sondern auch einstecken können. Das macht uns nahbarer und damit auch unsere Berichterstattung. Ich habe einige Erkenntnisse von den Referent*innen mitnehmen dürfen, aber die eindringlichste ist: Wagt Selbstkritik - es wird sich lohnen.“
Klara Hofmann
Klara Hofmann arbeitet als multimediale Reporterin für den SWR-Hörfunk, Online und als Social-Reporterin für DASDING sowie als Freie im WDR Newsroom. Davor studierte sie Sozial- und Organisationspädagogik in Trier und Toronto. Sie war Teilnehmerin des Seminars 2023.
„Ein Seminar, in dem nicht nur eine ganze Bandbreite von Referent:innen aus dem Medienjournalismus über ihre Arbeit sprechen, sondern vor allem auch die Möglichkeit zum direkten Austausch mit ihnen gibt. Und genau das war so bereichernd für mich: Das Seminar gibt viele Einblicke in unterschiedliche medienjournalistische Formate, es gibt Raum für (Selbst-)Reflexion über die eigene Arbeit und macht klar: In Zeiten von Kriegen und Krisen, Herausforderungen der Digitalisierung wie dem Einsatz von künstlicher Intelligenz und teils schwankendem Medienvertrauen ist starker Medienjournalismus mehr denn je ein essentieller Teil des Journalismus. Es war toll, eine so starke Vernetzung innerhalb der Seminargruppe zu erleben - sodass wir abends noch zusammensaßen und über die Inputs der Tage diskutiert haben. Solche wertvollen Seminare sollte es viel öfter geben!“
Leonie Naima Haschler
Leonie Naima Haschler studiert Kulturpublizistik an der Zürcher Hochschule der Künste. Sie arbeitet freiberuflich als Journalistin und sammelte Berufserfahrungen bei Stationen wie dem Bayerischen Rundfunk und dem ZDF. Sie war Teilnehmerin des Seminars 2023.
„Die Medien spiegeln unsere Welt – doch wer spiegelt die Medien? Nach dem Seminar an der Grimme Akademie weiß ich eine klare Antwort auf diese Frage: der Medienjournalismus. Wie wichtig das Berufsfeld Medienjournalismus ist, wurde mir durch die vier intensiven Tage in Köln und die zahlreichen Vorträge renommierter Gastredner*innen bewusst. Im Rahmen des Seminars wurde nicht nur Raum für Informationen aus dem Arbeitsalltag der Medienjournalist*innen geschaffen. In einem Safe Space wurden mit Vollprofis Gespräche geführt und fleißig reflektiert. Hinterfragen, diskutieren und nie aufhören kritisch zu sein, habe ich neben Expert*innen-Einschätzungen für die Zukunft des Journalismus mitnehmen dürfen. Außerdem ergab sich die Möglichkeit mit anderen jungen Seminarteilnehmenden aus ganz Deutschland in Kontakt zu treten und die Inputs des Tages auch nach Feierabend gemeinsam zu besprechen. Ich habe viel gelernt und freue mich auf viele weitere Fortbildungsmöglichkeiten an der Grimme Akademie!“
Hagen Gersie
Hagen Gersie hat Kulturwissenschaften und Kulturpolitik an den Universitäten Hildesheim, Pretoria und Lüneburg studiert. Er ist freier Journalist und hat am Seminar 2023 teilgenommen.
„Die Branche zu kritisieren, in der man selbst arbeitet, ist gerade für mich als jungen, unetablierten Journalisten, ein heikles Thema. Vor allem, wenn ich noch weiter für ein Medium arbeiten möchte. In der Vergangenheit wurden mir wegen eines kritischen Kommentars auch schon Aufträge entzogen. Im Seminar habe ich gemerkt, dass es genügend Menschen im Medienbereich geben, die genau diese Kritik suchen. Dabei konnte ich eine Bandbreite an Themen, Gästen und Vermittlungsformaten kennenlernen, die für Medienkritik stehen: dwdl.de, Übermedien, DLF-Formate, Podcasts, ... Ein toller Bonus ist der Austausch mit den anderen Teilnehmenden und ihren Erfahrungen.“
Sandra Langmann
Sandra Langmann hat Germanistik und Medienwissenschaften an der Karl-Franzens-Universität in Graz studiert. Sie ist Volontärin beim Burda Verlag und Freie Mitarbeiterin bei der Süddeutschen Zeitung, schreibt außerdem für laut.de und Mucbook. Sie war Teilnehmerin des Seminars Medienjournalismus 2018.
„Als junge Journalistin möchte ich so viel wie möglich dazulernen und jede Menge Erfahrungen sammeln. Ich interessiere mich für sehr unterschiedliche Themen und Bereiche und wollte mir daher auch dieses Seminar anschauen. Ich bin sehr froh darüber, denn ich habe sehr spannende Menschen kennen gelernt, habe kurz im Deutschlandfunk moderiert und bei Hans Hoff meine erste Fernsehkritik geschrieben. Das hat mich sehr inspiriert, motiviert und mir auch bestätigt, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe. Ich weiß besser als je zuvor, wo ich hin möchte.“
Johannes Meyer
Johannes Meyer ist Journalist. Er arbeitete für Das Erste, n-tv und RTL. Nach dem Studium der Medienwissenschaften an der Universität Siegen absolvierte er ein Volontariat an der RTL Journalistenschule. 2015 wurde er unter die „Top 30 bis 30“ des Medium Magazins gewählt. Nebenbei ist er als Dozent und Moderator tätig u.a. für die TU Dortmund, das Medienfest NRW oder die Next Level Conference. Er war Teilnehmer des Seminars Medienjournalismus 2017.
„Trotz Medienstudium und Volontariat war dieses Seminar für mich eine absolute Bereicherung. In Zeiten in denen Medien und vor allem Digitales unser ganzes Zusammenleben beeinflussen, bekommen guter Medienjournalismus- und Medienkritik eine ganz neue Bedeutung. Das Seminar meint es ernst, vermittelt einen tiefen Einblick in die Medienwelt und zeigt, dass bewegte Bilder, Audios und Texte einen kritischen Blick von außen verdienen. Ich war erstaunt, wie viel Spaß es gemacht hat, mit einer schnell zusammengewachsenen Gruppe und mit Experten über die Medienwelt zu diskutieren. Solche Seminare müsste es viel öfter geben.“